In diesem Artikel bei GameSpot wird darüber berichtet, dass das Wiederaufleben von Tomb Raider nicht besonders geglückt sein soll. Ich habe mir den Artikel durchgelesen und kann manche Schlussfolgerungen nicht so ganz nachvollziehen, da ich persönlich wohl anders an ein Spiel rangehe.

Als erstes wird bemängelt, dass die Entwickler voraussetzen, dass der Hintergrund und die Historie von Tomb Raider jedem Spieler bekannt ist und deshalb nicht ausführlich genug darauf eingegangen wird. Das hat mir jetzt wirklich nicht gefehlt. Manch andere Spiele tischen einem da haarsträubende Geschichten auf, bei denen es besser gewesen wäre, sie wegzulassen. Und nach dem xten Tomb Raider Spiel und mehreren Filmen dürfte auch jeder Spieler zumindest im Ansatz wissen, um was es geht. Ich brauche jedenfalls z.B. keine längere Einweisung in die Beziehungskiste zwischen Lara und ihren Eltern. Was hätte denn das mit dem Spiel zu tun und was würde mich das denn weiterbringen?
Offensichtlich kam auch dem Autor die psychologische Weiterentwicklung von Lara zugunsten der Actionszenen etwas zu kurz. Hallo? Ich spiele doch um Spaß und Action zu haben und nicht um irgendwelche inneren Zweifel der Charaktere bis ins Detail zu analysieren. Auch dass Lara kaum Schuldgefühle entwickelt, wenn sie Gegner tötet sondern noch mit EPs belohnt wird, stört mich nicht. Nichts ist schlimmer einen Jammerlappen als Protagonist zu haben, den man dann noch bemitleiden muss, weil die bösen Entwickler ihn in dieses Spiel gesteckt haben …
Allerdings habe ich auch eine Diskrepanz zwischen dem Spiel und der eigentlichen Story nachvollziehen können. Das hat aber meinen Spielspaß nicht gemindert. Hintergründe und Motive sind schön und gut und runden ein Spiel ab, müssen für mich aber nicht bis in’s kleinste Detail erläutert werden. Es reicht, wenn der Spielablauf in sich logisch bleibt. Wenn ich eine tiefgründige Story will, dann gehe ich in’s Kino :-)