Sniper Ghost Warrior 2: Angespielt und durchgeschlaucht …

Auf einer Anhöhe liege ich unter einem Farn und beobachte ein paar hübsche Gebäude etwas unter mir. Ich sehe mehrere Villen mit eigenem Heliport, eigentlich mehr so ein Feriendomizil. Richtig idyllisch, wären da nicht einige Typen, die in Uniform und bis an die Zähne bewaffnet durch die Gegend spazieren. Ich habe die Anweisung, einen Transport einer Biowaffe da unten zu vereiteln und sehe ein paar Dumpfbacken das gefährliche Teil zu einem Heli schleppen. Gerade will ich sie ins Visier nehmen, da sehe ich aus dem Augenwinkel einen meiner Kumpel in ernsten Schwierigkeiten. Ich diskutiere noch etwas mit meinem „Spotter“ und entscheide mich dann gegen den erhaltenen Befehl mich zuerst um die Biowaffe zu kümmern … Luft anhalten, zielen, abdrücken, Feind ist platt und mein Kumpel kann sich aus dem Staub machen … die Biowaffe ist allerdings jetzt auch weg … dumm gelaufen …

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Da Schafschützenspiele meist auch einen großen Stealth-Anteil besitzen, habe ich bei einem Besuch im GameStop zugeschlagen und Sniper Ghost Warrior 2 zum Schnäppchenpreis ergattert. Der Metascore von 52 ist ja nicht gerade berauschend, trotzdem wollte ich dem Spiel eine Chance geben.

Am Anfang hatte ich auch einige Anlaufschwierigkeiten. Alle NPCs waren unsichtbar. Etwas doof in einem Sniper-Spiel. Konnte immer nur die Waffen und Helme sehen. Mein Tipp für alle, die das gleiche Problem haben: Nach Umstellung auf DirectX 11 läuft alles einwandfrei.

Habe jetzt ca. die Hälfte von Sniper Ghost Warrior 2 durchgespielt und es war … okay. Es besteht aus vielen Schlauchlevel, die kaum Raum zur eigenen Erkundung lassen. Mein Forscherdrang ist wohl für dieses Spiel ungeeignet, dann ich wurde mehrfach ermahnt, das Missionsgebiet nicht zu verlassen. Zudem bin ich immer begleitet von einem „Spotter“, der mir die nächsten Ziele auf einem Silbertablett serviert, und von einer KI umgeben, die nicht bemerkt, wenn ein Kollege zwei Meter hinter ihm durch einen eleganten Kopfschuss meinerseits aus den Latschen geschleudert wird … das ist jetzt nicht wirklich, was ich unter einem herausfordernden und spannenden Spiel verstehe.

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Ok, ich schleiche mich schon von hier nach da, krieche unter üppigem Buschwerk hindurch, habe ein tolles Nachtsichtgerät dabei, das ist ja alles ganz lustig. Leider kann ich aber mir kaum ein eigenes Bild über die jeweilige Lage machen oder mir eine eigene Taktik zurechtlegen. Sniper Ghost Warrior 2 peitscht mich hier etwas durch das vorgegebene Storyboard. Nicht dass das Spiel keinen Spaß machen würde, es ist nur etwas unbefriedigend, da ich nicht das Gefühl habe, wirklich etwas selbst erreicht zu haben. Natürlich werde ich oft entdeckt und muss Einiges einstecken, aber spätestens nach dem 3. oder 4. Spawnen habe auch ich entdeckt, wie der optimale Weg aussehen soll.

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Ich nehme, an, dass sich das auch bis zum Ende des Spiels nicht ändern wird, trotzdem mache ich mal weiter. Mal sehen, was noch so kommt.

Über Minkitink

Ich lasse mich für viele verschiedene Genres begeistern, meine eindeutige Favoriten sind allerdings Schleich- und Actionspiele. Wenn die dann noch ins Steampunk- oder SciFi-Genre fallen, dann kann ein Spiel auch schon mehrfach durchgezockt werden. Horror- oder Shooter-Spiele werden zwischendurch auch gerne bearbeitet, wobei mangelnde Schnelligkeit meist durch hinterhältiges Heranschleichen an den Feind und das Schreien von Kraftausdrücken kompensiert wird.

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