Deus Ex: The Fall – Fertiggespielt und mein Fazit

Ich bewege mich von Deckung zu Deckung, schleiche mich an einen Stromkasten heran und schalte den Strom ab. Jetzt kann ich mich unbehelligt um den nächsten Continer schlängeln und ein Steuerungsterminal hacken. Gleich gehört der Riesenroboter mir und metzelt für mich meine Gegner nieder. Ja, schaut nur Ihr Scharchnasen, wenn Ihr überhaupt noch zum Schauen kommt und nicht vorher schon geschnetzelt werdet … jetzt schnell noch in den Heli hüpfen und dann … “Fortsetzung folgt …”. WTF! Wie? Schon zu Ende? Ich habe mich doch gerade erst wieder warm geschlichen …

Offensichtlich soll Deus Ex: The Fall nur der erste Teil einer Serie sein. Wusste ich aber nicht und war überrascht, wie schnell ich da durch war. Mit wirklich viel Erkundungen und Einsammeln von Geld, Munition, Waffen und Praxiskits sowie zwei Nebenmissionen, habe ich jetzt 7 Stunden gebraucht. Ich nehme mal an, wenn ich nur so durchgerauscht wäre und die Nebenmissionen ausgelassen hätten, dann wären keine drei Stunden Spielzeit übrig geblieben.

Trotz der Kürze versuche ich aber dann doch noch mal eine Beurteilung.

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Story (6/10)

Ben Saxon, der sich von der Söldnertruppe der Tyrants um Jaron Namir distanziert hat und jetzt gejagt wird, verbirgt sich mit seiner ehemaligen Kollegin Anna Kelso in einem Schutzhaus auf Costa Rica. Beide leiden unter dem Entzug der Droge Neuropozyn, die sie benötigen, um die Abstoßungsreaktion ihres Körpers gegen ihre Augmentierungen zu verhindern. Doch das Medikament wird überall immer knapper und Ben fährt auf einen Tip hin nach Panama, um dort Neuropozyn zu erwerben. Hier ist allerdings ein neues Mittel namens Riezen auf dem Schwarzmarkt zu haben. Ben sucht nach der Quelle für das Mittel und findet heraus, dass sein ehemaliger Arbeitgeber Belltower, der für den Hersteller des Mittels illegale Test damit an Menschen durchführt. Ben will nun versuchen, die WHO darüber zu informieren und entdeckt dabei immer mehr dunkle Machenschaften und Verschwörungen.

Das sieht jetzt mehr aus, als es wirklich ist. Fast das ganze Spiel über bewegen wir uns in Panama und suchen dort nach Informationen. Die Hintergründe der Story werden nur angeschnitten, aber nicht wirklich aufgedeckt. Dafür war einfach keine Zeit.

Handlung (7/10)

Auch bei der Handlung reicht das Spiel bei weitem nicht an seinen großen Bruder Deus Ex: Human Revolution heran. Lüftungsschächte, durch die man an Gegnern vorbeikrabbeln kann, gibt es zwar genug, aber die Beweglichkeit eines Adam Jensen (und vor allem die Coolness) erreicht Ben Saxon bei weitem nicht.

Niedergeschlagene Gegner, egal ob tödlich oder nicht, lösen sich in Luft auf, wodurch auch das Verstecken der Körper nicht mehr notwendig ist und bewusstlose Gegner können somit auch von ihren Kollegen nicht mehr aufgeweckt werden. Das ist zwar praktisch, aber für ein Stealth-Spiel doch eher ungewöhnlich. Das Verstecken wäre wohl auf einem Tablet zu schwierig zu steuern gewesen.

Waffen, Munition und Augmentierungen können jederzeit gekauft werden, es entfällt dadurch auch die Suche nach entsprechenden Händlern.

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Atmosphäre (9/10)

Deus Ex: The Fall erzeugt auf jeden Fall die gleiche Stimmung wie Deus Ex: Human Revolution. Gleiche Farbgebung, gleicher Sound, man fühlt sich gleich wieder heimisch. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, muss jeder selbst beurteilen. Mir gefällt’s aber.

Grafik (7/10)

Na ja, bei der Grafik muss man schon eine Kröte schlucken. Da merkt man eben, dass das Spiel nicht für den PC oder die Konsole gedacht war. Allerdings fällt das fast nur bei den Personen wirklich negativ auf. Gebäude oder Gegenstände sind meist noch ganz ansehnlich.

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Sound (9/10)

Der typische Sound von Deus Ex: Human Revolution begleitet uns auch hier. Ich liebe diesen Soundtrack :-)

Abstriche gibt’s nur, weil keine deutsche Synchronisation vorhanden ist. Stört mich allerdings jetzt nicht wirklich, hätte ich aber trotzdem schön gefunden.

Einstellmöglichkeiten und Bedienung (6/10)

Ein paar Optionen gibt es immerhin, so kann man z.B. Untertitel ein- und ausschalten oder die manuelle Speichermöglichkeit abschalten. Dann noch ein paar Tuningmöglichkeiten für Grafik und Sound, das war’s aber dann auch schon. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade sucht man vergebens.

Leider war die Controllersteuerung nicht immer so ganz willig und ich habe öfter auf Maus und Tastatur umsteigen müssen. Manchmal wurden auch die Tasten nicht mehr angenommen und ich konnte das Menü nicht mehr erreichen oder auch nicht mehr Speichern. Das war schon ziemlich ärgerlich.

Ansonsten waren die einzelnen Menüpunkte für die Karten, Waffen, Augmentierungen oder Missionsziele übersichtlich gestaltet und gut bedienbar. Die Zielführung war allerdings etwas seltsam und ich hatte manchmal den Eindruck, dass die Zielrichtung sich manchmal zwischenzeitlich geändert hat oder teilweise gar kein Ziel mehr angezeigt wurde.

Spielumfang (5/10)

Wie oben schon erwähnt, ist das Spiel sehr kurz. Allerdings gibt es ein paar Nebenmissionen, mit denen sich auch noch ein paar Credits verdienen lassen. Die Hauptmission ist aber überschaubar.

Leveldesign (5/10)

Es gibt hier eigentlich nur einen Level und auch der ist ziemlich klein. Nachdem mal ein paar Mal hin- und hergelaufen ist, hat man wirklich alles gesehen. Außer den Gebäuden, die man für die Missionen betreten muss, kann man nichts anschauen und erkunden. Das fand ich etwas schade.

Die Gebiete, die man durchstreifen konnte, waren allerdings phantasievoll gestaltet und Sammelbares fand sich mehr als genug.

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Sonstiges (8/10)

Leider war das Spiel so kurz, dass ich mir nicht viele Gedanken zu den Augmentierungen machen musste. Habe mir eigentlich nur ein paar wichtige, wie z.B. zusätzliche Kraft um schwere Gegenstände schieben zu können, gekauft, sowie das Hacken komplett aufgelevelt. Und hatte dann am Schluss immer noch 6 Praxispunkte übrig.

Ich hoffe hier auf einen nächsten Teil, in dem ich das Zeug weiterverwenden kann.

ID-Akten konnte man auch einsammeln, wobei mir allerdings nicht ganz klar war, wür was man die braucht. Unter einem Menüpunkt „Ausstellung“ kann man sich die verschiedenen Charaktere des Spiels ansehen. Manche Slots sind aber leer. Ich nehme an, die einzelnen Slots werden gefüllt, wenn man eine entsprechende ID-Akte findet.

KI der Gegner (9/10)

Hier kann ich mich nicht beschweren. Die Gegner sind meistens sehr aufmerksam und man darf sich kaum einen Fehler erlauben. Allerdings verfolgen sie einen nie weit und verlassen kaum ein abgegrenztes Gebiet. Dadurch kann man, wenn nötig, immer sein Heil in der Flucht suchen.

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Mein Fazit: 64 von 100 Punkten

Trotz toller Atmosphäre und einigem Spielspaß kann mich das Spiel nicht ganz überzeugen. Es verblasst einfach im Schatten von Deus Ex: Human Revolution und ist definitiv zu kurz.

Wer Deus Ex: Human Revolution noch nicht gespielt hat, sollte sich lieber das zulegen, denn mit knapp 20 EUR für den PC hat man da wirklich viel mehr für’s Geld als bei Deus Ex: The Fall für ca. 10 EUR. Ich würde deshalb noch warten bis es Deus Ex: The Fall ein paar Euro günstiger geworden ist.

Über Minkitink

Ich lasse mich für viele verschiedene Genres begeistern, meine eindeutige Favoriten sind allerdings Schleich- und Actionspiele. Wenn die dann noch ins Steampunk- oder SciFi-Genre fallen, dann kann ein Spiel auch schon mehrfach durchgezockt werden. Horror- oder Shooter-Spiele werden zwischendurch auch gerne bearbeitet, wobei mangelnde Schnelligkeit meist durch hinterhältiges Heranschleichen an den Feind und das Schreien von Kraftausdrücken kompensiert wird.

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2 Kommentare zu “Deus Ex: The Fall – Fertiggespielt und mein Fazit”

  1. Mir hat das Spiel ganz gut gefallen. Mit der Steuerung etc. kam ich auch gut zurecht. Die Grafik fand ich okay. Den Grafik ist mir nicht so wihtig wie der Spiel Spaß. Man kann sich die Tasten Belegung ändern. Schwierigkeits grad wird nur schwerer, wenn man das Spiel mit dem gleichen Profil von vorne beginnt. Es sei denn, man tut im Options Menü alles Reseten. Dann ist das alte Profil weg und man kann mit der Normalen Schwierigkeit noch mal Spielen. Ich habe das Spiel jetzt 4. mal Durch gespielt und immer wieder was neues Entdeckt. Aber es ist etwas zu kurz geraten. Naja, Klar. Ist ja auch ein Mobile Game.

    PC oder Mobile ?
    Eher PC. Denn auf einem Handy oder Tablett (Mobile) muss man In Game einiges mit Echtem Geld dazu kaufen, Upgades etc. Wie so Üblich bei Mobile Games. In der PC Version dagegen Bezahlt man ein mal die 10 € und muss In Game (Im Spiel) nichts mehr dazu Bezahlen um z.B. Waffen zu Kaufen.

    Steuerung fand ich wie gesagt okay. Mit der Mobilen Steuerung komme ich eher weniger zurecht ^^ Das ist aber denke ich Übung sache.

    Fazit: Das Spiel mag nicht an Human Revolution ran kommen. Aber mit einer recht interessanten Story und jede menge geheimen Wege um was zu Entdecken oder einfach Taktisch vorzugehen Bietet das Spiel für 6-7 Stunden doch eine Menge.

    Natürlich würde ich eher zu Deus Ex 3: Human Revolution zu greifen für rund 20 € aber wenn ihr noch was Übrig habt, kauft euch auf jeden fall Deus Ex 4: The Fall für rund 10 € für den PC. Ist Preiswerter als auf dem Mobile, wo man In Game noch Sachen (Upgrades, Modelle etc.) dazu Kaufen muss.

    1. Wie gesagt, das Spiel ist nicht wirklich schlecht, es hält nur dem Vergleich mit DXHR nicht Stand. Vielleicht werde ich es mir auch noch einmal vornehmen um noch ein paar Geheimnisse rauszukitzeln :)

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