Call of Duty: Advanced Warfare – Ich mag die Singleplayer Kampagne irgendwie

Call of Duty: Advanced Warfare

Ich weiß gar nicht, warum ich mir Call of Duty: Advanced Warfare eigentlich gekauft habe. Wahrscheinlich war ich einfach neigierig. Bei Call of Duty: Ghosts fand ich den Singleplayer etwas seltsam, aber doch recht spaßig. In den Multiplayer habe ich mich reingebissen, war da aber immer soooo schlecht, dass ich mich schon gefreut habe, wenn ich am Ende nicht auf dem letzten Platz meines Teams gelandet bin. Das lag aber nicht unbedingt daran, dass ich so oft gestorben bin (bin ich gefühlt in jedem Match natürlich 1000 Mal), sondern dass ich auch kaum Abschüsse sammeln konnte. Abschüsse und Tode tummeln sich bei mir meistens im einstelligen Bereich. Tolle Punkte gibt’s da dann natürlich auch nicht. Ich tröste mich damit, dass ich immerhin mein Team nicht mit in den Abgrund reiße. Aber ich übe fleißig weiter …
Trotzdem hat das Spiel irgendwas und wenn es nur darum geht, mir selbst zu beweisen, dass ich aus dem nächsten Match zumindest mit gleich vielen Abschüssen wie Toden rausgehen kann.

Aber jetzt zurück zu Call of Duty: Advanced Warfare. Der Singleplayer überrascht mich zuerst einmal mit großartiger Grafik bei den Cutscenes. Ich musste manchmal wirklich zweimal hinsehen, ob das nicht einfach eine Filmaufnahme ist. Ok, Kevin Spacey ist jetzt nicht mein Typ, da hätten sie auch jemand anderes nehmen können und ich hätte es nicht gemerkt, aber mein Protagonist Mitch ist ein kleines Schnuckelchen. Wenigsten bekomme ich ihn hier ab und zu mal zu sehen und spiele nicht irgendeinen gesichtslosen Rambo.

Call of Duty: Advanced Warfare

Es gibt sogar einen Hauch einer Hintergrundstory, die ganz gut nachvollziehbar ist. Hier wird ein Zukunftsszenario dargestellt, in dem ein privates Militärunternehmen beinahe die Weltherrschaft übernimmt. Kann man sich schon irgendwie vorstellen. Gruselig! Aber wer braucht in einem Shooter schon eine große Story.

Ich habe dieses Mal meinen eigenen Rat befolgt: „Wenn du einmal eine Waffe gefunden hat, mit der du gut zurechtkommst, dann bleibe dabei! Keine Experimente!“. Damit fahre ich auch ganz gut. Und diese Zielhilfe, die manche Waffen haben, mit denen die Gegner durchs Visier rot leuchten, kommt mir da auch sehr entgegen, denn ich bin ja eigentlich kein Hardcore-Shooter. Wirklich überrascht bin ich, dass es auch ein paar Stealth-Passagen gibt, die eigentlich für Call of Duty unüblich sind.

Call of Duty: Advanced Warfare

Dank eines tollen Exo-Skeletts bin ich in der Lage, meterhohe Sprünge auszuführen (Crysis lässt grüßen) oder mit Magnethandschuhen an Metallwänden hochzukrabbeln. In späteren Missionen bekomme ich noch einen Seilhaken, mit dessen Hilfe ich auch höher gelegene Punkte ratzfatz erreichen kann. Hier fühlte ich mich aber dann doch sehr stark an Batman: Arkham City erinnert. Ähnlichkeiten zu anderen Spielen müssen meiner Meinung nach nicht schlecht sein, zeigen aber, dass es sehr schwer ist, wirkliche Neuerungen einzuführen ohne in ein völlig fiktionales Setting abzudriften. Es hat mir hier eigentlich nur noch ein Wingsuit gefehlt. Trotzdem machen die neuen Gadgets unheimlich Spaß und die Steuerung fühlt sich super an.

Call of Duty: Advanced Warfare

Viel neue Abwechslung ist auch in den Leveln geboten. Verschiedenste Fahrzeuge werden wieder zum Kriegsgerät umfunktioniert und dieses Mal ist die Umgebung meist auch etwas weitläufiger, so dass ich mir doch manchmal meinen eigenen Weg suchen darf. Etwas blöd finde ich immer, dass ich in einem Level nicht weiterkomme, wenn ich nicht alle Gegner ausgeschaltet habe. Bin ich z.B. an einer Türe angekommen und es schlurft auch nur noch eine trübe Tasse im Level hinter mir durch die Gegend, lässt sich die Türe nicht öffnen. Das ist besonders doof, wenn ich jemanden nur angeschossen hahabe und der jetzt irgendwo in einer Ecke vor sich hin japst. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die ich mit Suchen verbracht habe, habe ich dann den letzten Speicherpunkt wieder geladen und peinlich darauf geachtet, auch wirklich immer schön auf den Kopf zu zielen. Vielleicht war das aber auch nur ein Bug, im Nachhinein kann ich das aber auch nicht mehr feststellen.

Call of Duty: Advanced Warfare

Was mit allerdings immer wieder auffällt ist die Tatsache, dass es Neueisteigern wirklich schwer gemacht wird. Es wird zu viel vorausgesetzt, was aber ein allgemeines Phänomen bei Shootern ist. Wie soll denn ein blutiger Anfänger wissen, dass z.B. bei toten Gegnern automatisch Munition aufgenommen werden kann? Aber das ist ein anderes Thema.

Call of Duty: Advanced Warfare

Auch wenn die Mehrheit meint, Call of Duty: Advanced Warfare kauft man nur wegen des Multiplayers, finde ich trotzdem, dass die Singleplayerkampagne schön zu spielen ist und auch ihren Reiz hat. Für ein paar Stunden Ballerspaß reicht sie auf alle Fälle.

Über Minkitink

Ich lasse mich für viele verschiedene Genres begeistern, meine eindeutige Favoriten sind allerdings Schleich- und Actionspiele. Wenn die dann noch ins Steampunk- oder SciFi-Genre fallen, dann kann ein Spiel auch schon mehrfach durchgezockt werden. Horror- oder Shooter-Spiele werden zwischendurch auch gerne bearbeitet, wobei mangelnde Schnelligkeit meist durch hinterhältiges Heranschleichen an den Feind und das Schreien von Kraftausdrücken kompensiert wird.

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2 Kommentare zu “Call of Duty: Advanced Warfare – Ich mag die Singleplayer Kampagne irgendwie”

  1. Ich habe Black Ops und Ghosts nicht gespielt. Die Stories der Modern Warfare Reihe und Advanced Warfare fand ich für eine Shooter total klasse.
    Und AW auf der Next Gen Konsole ist eh atemberaubend. Wie dunes schon geschrieben hast. Mann muss zwei mal hinsehen um sicher zu gehen, dass es kein Film ist.

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