Da ich die letzte Deadline von 52 Games ja schon verpennt habe, setzte ich mich diese Woche mal etwas früher hin und überlege mir etwas zum Thema dieser Woche: Zeit.
Das Thema kommt mir allerdings irgendwie bekannt vor. Hatten wir das nicht schon mal? Egal, über Zeit lässt sich ja mehr als genug schreiben. Spontan fällt mir dazu ein Spiel ein, das die Zeit zum elementaren Spielelement macht und das ist SUPERHOT. Ein grafisch außergewöhnlicher Shooter, bei dem die Zeit stillsteht, wenn man sich nicht bewegt. Leider schlummert SUPERHOT immer noch ungespielt in meiner Bibliothek, so dass ich doch auf ein anderes Spiel zurückgreife.
Zum Thema Zeit habe ich nämlich noch Shadow of Memories. Dieses Spiel macht ebenfalls die Zeit zum zentralen Element. Alles beginnt damit, dass mein Protagonist Eike auf offener Straße ermordet wird. Supi! Gleich am Anfang schon mal tot.
Eike wacht dann allerdings in einer seltsamen Umgebung, einer Art Unterwelt, wieder auf. Hier bedauert Homunculus, ein merkwürdig androgynes Wesen, seinen Tod und drückt ihm eine Art Zeitmaschine in die Hand. Damit kann Eike nun vorwärts und rückwärts in der Zeit reisen und so versuchen, sein Schicksal zu ändern und seinem Tod zu entgehen. Da er nicht einmal weiß, welche Umstände eigentlich zu seinem Tod geführt haben, ist jetzt auch noch kriminalistisches Geschick in verschiedenen Zeitepochen bis zu 450 Jahre in der Vergangenheit gefragt.
Das klingt jetzt erst einmal sehr verwirrend, aber Shadow of Memories schafft es, dass ich eigentlich fast immer den Überblick behalte. Trotzdem überschlagen sich manchmal die Ereignisse und für das Lösen verschiedener Rätsel ist genaues Timing gefragt. Insgesamt besteht das Spiel aus 10 Kapiteln und in jedem droht der Tod, wenn ich nicht ein bestimmtes Ziel in einer vorgegebenen Zeit erreiche. Dann lande ich wieder bei Homunculus in der Unterwelt. Ich höre immer noch sein mitleidiges „Oh my.“, wenn ich wieder einmal gescheitert bin. Im Laufe des Spiels dämmert es mir aber, dass es Homunculus nicht darum geht, mich zu retten, sondern sich selbst unsterblich zu machen.
Shadow of Memories erschien bereits 2001 und wurde von Konami herausgegeben. Die Idee der Zeitsprünge war damals etwas Außergewöhnliches und hat diesem Spiel eine große Fangemeinde eingebracht. Auch ich war von diesem Spiel beeindruckt und habe die spannende Story auf einen Rutsch durchgezockt. Es gibt übrigens auch mehrere verschiedene Enden, was ebenfalls eine Besonderheit war.
Die liebenswerten Charaktere, die teilweise doch ziemlich herausfordernden Rätsel und eine interessante und spannende Story machen das Spiel auch heute noch zu einer Spielempfehlung.
Übrigens habe ich die CD immer noch, obwohl sie auf meinem PC sicher nicht mehr lauffähig ist. Ein liebevoll gestaltetes Beiheft zeigt Hintergrundinformationen und gibt Tipps zum Spiel.
Shadow of Memories ist heute leider nicht mehr neu erhältlich und es hat offensichtlich auch keine Portierung mehr auf Windows 7 oder 10 stattgefunden. Wer allerdings noch eine PS2 sein Eigen nennt, der kann das Spiel günstig gebraucht kaufen.