26 Games – “I” wie Impossible Mission

Das “I” hätte eigentlich schon viel früher kommen sollen. Zu Impossible Mission habe ich in diesem Artikel ja gerade erst etwas geschrieben. Aber das ist ein unerschöpfliches Thema, also gebe ich hier mal einen kleinen Update.

An den schönen freien Tagen zu Weihnachten habe ich es doch tatsächlich geschafft, meinen alten C64 aus dem Schrank zu holen, wo er seit ca. 20 Jahren geduldig auf seinen nächsten Einsatz gewartet hat.

Jetzt musste nur noch ein Antennenkabel her, um den C64 am riesigen LCD anzustöpseln. Gott sei Dank ist unser Elektronikfundus einigermaßen gut sortiert. Antennenkabel haben wir seit Jahren nicht mehr in Betrieb …

c64_1

c64_2

c64_3

c64_4

Dann der große Augenblick: Stecker rein, anschalten und das Wunder passiert. C64 begrüßt uns mit dem üblichen lauten, erwartungsvollen Schnarren des Diskettenlaufwerks. Jahrelang hat er im Dunkeln sein Dasein gefristet und hat trotzdem sein gute Laune nicht verloren :-)
Jetzt noch eifrig die Fernbedienung des Fernsehers beackert um den richtigen Kanal zu finden und schon blinkt uns ein fröhliches READY entgegen. Es wird sogar der volle Bildschirm genutzt. Toll! Dann die Diskette (ja, das sind die schlabberigen schwarzen Dinger mit dem Loch in der Mitte) mit Impossible Mission rausgesucht und ins Laufwerk gestopft. Die Disketten sind trotz jahrelanger Lagerung überraschenderweise immer noch lesbar.

Und jetzt?
(MS = Mitspieler)

Ich: “Jetzt müssen wir erst mal das Diskettenverzeichnis laden.”
MS: “???”
Ich: “Das ging doch irgendwie mit LOAD irgendwas… und dann ,8 für die Diskette … oder so …”
MS: “Und das irgendwas…???”
Ich: “Habsch vergessen.”
MS: “Ich probier’s mal mit *.”
C64: SYNTAX ERROR.  <— wie habe ich das vermisst :-D
MS: “Vielleicht doch &.”
C64: SYNTAX ERROR.

Ich konsultiere inzwischen das Handbuch (völlig uncool, ich weiß).

Ich: “Hier steht LOAD “$”,8. Probier’s mal damit.”
C64: … schnurr … schnurr … READY
MS: “Aha, geht doch. Und jetzt LIST.”
C64: … bla … Inhalt der Diskette … bla … bla … READY
MS: “Gab’s da nicht so ‘nen Schnelllader? Yepp, dann mal laden mit LOAD “TL”,8. ”
C64: READY
MS: “RUN
C64: …
Ich (ungeduldig): “Und jetzt Impossible Mission … LOAD “Impossible Mission”,8RUN
C64: “An other visitor … stay a while … stay forever …”

Eine Zeitreise beginnt …

Jetzt noch schnell den Joystick gegrabscht, der natürlich (wie immer) am falschen Port steckt und los geht’s. Man fühlt sich sofort wieder mindestens 20 bis 30 Jahre jünger und in die Zeit versetzt als wir noch nächtelang durchgezockt haben. Da gab’s dann die Urform des Multiplayers: Der Joystick wurde rundum gereicht und jeder durfte in Impossible Mission mal einen Raum durchsuchen und ausräumen. Natürlich angespornt durch die entsprechenden Kommentare und weisen Ratschläge der Mitspieler und dem Aufschrei “Du versaust uns ja den Score!” wenn man wieder mal gestorben war. Wir alle gegen die Maschine!

c64_5

Irgendwie haben wir damals anders gespielt. Das war eher ein Happening und alleine spielen hat keinem so richtig Spaß gemacht. Vielleicht erklärt das auch ein wenig, warum die Multiplayer-Spiele heute wieder so großen Zulauf haben, obwohl es doch etwas anderes ist, wenn man gemeinsam auf der Couch sitzt und sich gegenseitig den Joystick aus der Hand reißt …

Und auch heute gibt es die gleichen Erkenntnisse in Impossible Mission:

  • Der mit dem besten Gedächtnis und dem absoluten musikalischen Gehör muss immer die Musikräume durchspielen.
  • Manchmal hängen die Decken so tief, dass Roboter nicht lebend übersprungen werden können.
  • Nie, nie, nie in einen Raum einfach so reinrennen. Es könnte gleich ein Loch im Fußboden sein.
  • Die großen Kugeln kann man an einem Roboter zerplatzen lassen. Schiebt man sie mit einem Lift einfach nur durch ein Loch im Boden, dann kommen sie oben wieder reingeflogen.
  • Es gibt 36 Puzzleteile. Also immer schön zählen.

Vielleicht spiele ich ja für 26 Games noch mal ein anderes Spiel auf dem C64 … jetzt wo ich weiß, dass er mir bis heute die Treue gehalten hat. Das hat mein erster PC nicht geschafft …

Erstellt für das Blogprojekt 26 Games von arrcade.

Über Minkitink

Ich lasse mich für viele verschiedene Genres begeistern, meine eindeutige Favoriten sind allerdings Schleich- und Actionspiele. Wenn die dann noch ins Steampunk- oder SciFi-Genre fallen, dann kann ein Spiel auch schon mehrfach durchgezockt werden. Horror- oder Shooter-Spiele werden zwischendurch auch gerne bearbeitet, wobei mangelnde Schnelligkeit meist durch hinterhältiges Heranschleichen an den Feind und das Schreien von Kraftausdrücken kompensiert wird.

Zeige alle Beiträge von Minkitink →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert